Sonntag, 21. August 2011

Der Zaubertrank von Asterix und Obelix – was ist dran?

Tatsächlich war es zu den Zeiten von Cäsar bekannt, dass die Germanen ein spezielles Met-Gebräu zu sich nahmen, um sie furchtloser und immun gegen Schmerz zu machen. Die genauen Rezepte von Met sind heute unbekannt; Sicher ist nur, dass Met (Honigwein) aus Honig hergestellt wurde, wozu die Germanen je nach Stamm unterschiedliche Zutaten dazu gaben. Bekannt geblieben ist bis heute Waldmeister als „Liebestrank“ (wie in der heutigen Mai-Bowle oder Waldmeister-Bowle) oder Hopfen als Mittel gegen Kopfschmerzen.

Als Zugabe für diesen speziellen Met, der vor Schlachten gebraut wurde, wurden vermutlich Tollkirschen zugesetzt, deren halluzinogene Wirkung vor allem die Furchtlosigkeit gefördert haben dürften. Ein weiterer Drogenbestandteil könnte Absinth bzw. auf altdeutsch Wermut sein, dessen altdeutscher Name Wermut schon ahnen lässt wozu dies früher verwendet wurde. Ebenfalls waren verschiedene giftige Pilze in der damaligen Apotheke beliebt. (siehe heutige „Magic Mushrooms“ etc. Dieses Wissen ging mit der Christianisierung verloren, da man derartige Kenntnisse als „Giftmischerei“ und „Hexerei“ bezeichnete.

Die Wirkung dieses Gebräus ist aber sehr einfach zu erklären. Wer unter derartige Drogen gesetzt wurde, war eher in der Lage, die sehr brutal geführten Schlachten der Germanen zu führen. Dass die Folge eine höhere Todesquote unter den eigenen Kriegern brachte, interessierte die frühen babarischen Germanen kaum; Zumal die meisten Schlachten eher durch psychologische Wirkungen gewonnen wurden und weniger durch Todesquoten.

Dass Gallier diesen Met gegen Römer benutzt haben, ist aber nicht überliefert. Die größte Schlacht der Gallier gegen Rom unter Vetingetorix enthält jedenfalls keine Hinweise auf derartige Drogen.

Die Germanenkriege wurden dagegen von den Römern fast immer beschrieben unter Erwähnung solcher germanischer Drogen-Getränke. Die Römer fürchteten die Germanen, die mit weit geöffneten Augen und mit irren Gesichtsausdrücken angriffen ohne Rücksicht auf eigene Verletzungen und den eigenen Tod; Und die selbst tödlich verwundet oft noch längere Zeit weiterkämpften, bis sie tot umfielen. Mit Armin dem Cerusker wurden die germanischen Taktiken oft auch schriftlich niedergelegt, die mit Kenntnissen der römischen Kriegskunst verfeinert wurden.


Armins Armeen bestanden demnach aus 3 Wellen; In der ersten Welle waren die armen, unterprivilegierten Germanen, die mit Met sich auf den Kampf vorbereiteten, die nur mit leichten Waffen (oder gar keinen Waffen, sie sollten sich eine Waffe von einem gefallenen Römer besorgen u.ä.) in den Kampf geschickt wurden. Römische Schriftsteller berichten, dass die Germanen (sie meinen die erste Welle) ihren Körper einsetzten, die Schilde wegschoben und damit Römer zum Stolpern und zu Fall brachten und so ihre Schlachtformationen durcheinanderbrachten. Dass sie, obwohl schon tödlich verwundet, die gepanzerten Römer mit bloßen Händen oder nur Knüppeln schlugen.

Etwa 10 Meter dahinter kamen die reicheren Germanen, die ihren Ger als Speer oder Lanze benutzten und warten sollten, bis die Römer ihre Schilderblöcke zum Nahkampf mit der ersten Welle öffnen mussten; Dann warfen sie aus kurzer Distanz ihre Fernwaffen.

In der dritten Welle kamen Bogenschützen, weitreichendere Speere (auch noch als Ger bezeichnet), teilweise auch Steinschleudern, Wurfäxte und verschiedene andere Fernwaffen der Antike zum Einsatz.

Versteht sich, dass nur die erste Welle Met getrunken hatte; Die anderen beiden Wellen mussten ja noch zielen können. Die Angriffe erfolgten dabei mit einer gewaltigen Wucht, da die Germanen ihre Munition schon nach 2 bis 3 Salven verbraucht hatten und dann alle zum Nahkampf übergingen. Sie waren erfolgreich, wenn es ihnen gelang, die Römer zum langsamen Zurückweichen und zum Auflösen ihrer Kampfformation zu zwingen und sie die Waffen der Gefallenen Römer nutzen konnten.

Nach den wenigen überlieferten Zahlen der Germanen-Schlachten überlebte (selbst bei gewonnener Schlacht) von der ersten Welle nur jeder zehnte Germane, während von den hinteren Welle oft nur wenige Tote zu beklagen waren (meist durch römische Scharfschützen mit Pfeilkatapulte oder kleinen Steinschleudern).

Trotzdem war diese Taktik erfolgreich; Die Römer hatten panische Angst vor den Germanen, die sie mit weit geöffneten Augen ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben angriffen. Nach heutigen Erkenntnissen müssen viele überlebende Römer nach Germanen-Angriffen sogar regelrechte psychische Traumata erlitten haben, weshalb die Truppen in Germanien oft ausgewechselt wurden.